Test: Vollverstärker NAD C390DD
Signaloptimierungen noch eine ganz
entscheidende
Aufgabe
übernimmt.
In diesem Chip werden die ankom-
menden PCM-Daten direkt pulswei-
tenmoduliert, so dass sie umgehend in
die Verstärkung wandern können. Der
Zwischenschritt der D/A-Wandlung
wird hier einfach übersprungen, was
der Signalreinheit und nicht zuletzt
der Effizienz des Verstärkers zugute
kommt.
Wenn einmal ein so mächtiger Chip
auf der Platine liegt, ist es natürlich
naheliegend, weitere Dinge mit ihm
anzustellen. Das dachten sich NAD
und Zetex auch und spendierten die-
sem Verstärker einen Bass-EQ, der
Frequenzgangeingriffe im Tieftonbe-
reich ermöglicht, um so den gröbsten
Brummpatzern, die der Raum ver-
Der schlaue Zetek-Chip wandelt das ankom-
mende PCM- in ein pulsweitenmoduliertes Signal
um, ohne den Zwischenschritt auf analoge Ebene
zu gehen
ursacht, auf den Leib rücken zu können.
Das geht mit Messsystemen und/oder
Erfahrung sehr schnell und effizient,
die Eingriffe sind in Pegel und Breite
des Filters variabel. Zu dieser Bass-
korrektur gesellt sich übrigens noch
ein einfach EQ für Bass, Mitten und
Höhen, außerdem ist die absolute Pha-
se umkehrbar. Damit holt man schon
mal eine ganze Menge aus dem Chip
heraus, eventuell gibt‘s per Update ir-
gendwann sogar noch mehr. Wir wer-
den es sehen. Die Arbeitsbedingungen
für den Zetex-Chip sind jedenfalls ex-
zellent. Eine saubere Stromversorgung
bietet eine gute Basis für dessen Arbeit,
die Bauteilequalität ist durch die Bank
hundertprozentig zufriedenstellend.
Klang
Dieses
Engineering
bringt
dem
C390DD einen Klangcharakter ein,
der ihn von anderen Class-D-Verstär-
kern abhebt. Er spielt absolut glasklar,
dynamisch, feinzeichnend und räum-
lich einwandfrei, dass ich ihn gern als
positives Beispiel dafür heranziehen
möchte,
dass
Schaltverstärker
alles
andere als unmusikalische Maschinen
sind. Dieser Amp musiziert absolut
erstklassig. Kontrolle, Spielfreude, al-
les ist da. Dabei ist es ihm völlig egal,
was für Lautsprecher er zu treiben hat.
Ziemlich genau 160 W att leistet der 390DD.
Egal, an welcher Last. Verzerrungen glänzen
durch Abwesenheit, außerdem konnte ich im
Messlabor feststellen, dass das Ausgangsfilter
extrem gut funktioniert, denn hochfrequente
Taktrückstände auf dem Ausgangssignal sind
vollständig unterdrückt. Dazu gesellen sich noch
hohe Dämpfungsfaktoren um die 650 und ein
hoher Rauschabstand. Einen so sauber arbei-
tenden Class-D-Verstärker sieht man in der Tat
sonst fast nie.
Besonders gut finde ich, dass es dem
Verstärker gelingt, mit Details zu jon-
gliere, ohne die Langzeittauglichkeit
zu vernachlässigen. Man kann wirklich
ganz tief in die Musik hineinhören,
trotzdem wird es nie zu viel oder an-
strengend.
NAD hat eindrucksvoll bewiesen, was
in einem modernen Class-D-Konzept
stecken kann. Sie haben konsequent
ausgereizt, was man mit modernen
Mitteln erreichen kann und dürfen
sich zu Recht für diesen exzellenten
Verstärker ganz kräftig auf Schulter
klopfen.
NAD C390DD
■ Preis:
um 2.500 Euro
Analog-Modul MDC DD AP-1:
300 Euro
HDMI-Modul MDC DD HDMI-1:
250 Euro
■ Vertrieb:
Dynaudio, Rosengarten
■ Telefon:
04108 41800
■ Internet:
www.nad.de
■ B x H x T:
435 x 132 x 388 mm
■ Leistung:
4 x 161 W att (4
Ohm)
4 x 160 W att (8
Ohm)
■ Klirrfaktor:
0,004%
■ Rauschabstand:
97 db
(A)
■ Dämpfungsfaktor:
650
■ Eingänge:
2 x S/PDIF RCA
(bis 192 kHz, 24 Bit)
2 x S/PDIF TosLink
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x AES/EBU
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x USB
(asynchron, bis 96 kHz, 24 Bit)
2 x USB
(Dateneingänge)
1 x RS232
(Haussteuerung)
1 x 12-V-Trigger
■ Ausgänge:
1 x S/PDIF RCA
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x S/PDIF TosLink
(bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x analog RCA
(Pre/Sub)
1 x 12-V-Trigger
einsnull
<checksum>
„NAD zeigt ziemlich eindrucksvoll, wie man
moderne Technik einsetzt, um einen Class-
D-Verstärker zu bauen, der alle Vorurteile,
die man diesem Konzept gegenüber haben
kann, nimmt und in der Luft zerreißt. So
gesehen übernimmt er Pionierarbeit für
nachfolgende Konzepte, da er die Akzep-
tanz der highendigen Hörerschaft erwirbt
und Schaltverstärker für Audiophile salon-
fähig macht."
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einsnull
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